Entgiftung und Entschlackung - Was ist das eigentlich?
In Medizinerkreisen werden die "Allerweltsbegriffe" Entgiftung und Entschlackung zum großen Teil als
Unfug oder einfach als nicht existent beschrieben. Kein Wunder, wenn zum Teil dubiose Anbieter alle möglichen
Produkte genau zu diesem "Zweck" anbieten.
Deswegen ist es an der Zeit diese Begriffe einmal genauer zu definieren und die Vorgänge zu beleuchten,
die damit verbunden sind.
Täglich ist unser Körper unzähligen Giften aus den verschiedensten Quellen ausgesetzt. Dadurch entstehen nicht
sofort Gesundheitsschäden wie bei einer akuten Intoxikation, doch über lange Zeiträume reichern sich
Konzentrationen an, die ihre Auswirkungen zeitigen. Beim Thema "Entgiftung" ist hier die Beseitigung dieser
angereicherten Schadstoffe gemeint. Die Natur der Gifte ist dabei so unterschiedlich wie die Wege, über die sie in
den Körper gelangen oder dort entstehen.
Viele Toxine dringen über die Atemluft in den Körper ein. Täglich ventilieren über 10.000 Liter Luft durch die
Lungen, die dadurch mit schädlichen Gasen und Feststoffpartikeln wie Feinstaub belastet werden und auch ins Blut
aufgenommen werden. Wenn im Blut bereits andere Toxine zirkulieren, die die Lungenbläschen schädigen, können die
Gifte in verstärkten Maße in den Kreislauf übertreten. Entzündliche Prozesse in den Atmungs-Organen legen die
Flimmerhärchen im Bronchialepithel lahm, sodass Schadpartikel abgehustet werden müssen.
Viele Gifte gelangen über die täglichen Speisen in den Organismus. Welche Toxine in welchen Mengen
aufgenommen werden, hängt vom Ernährungsstil ab. Ballaststoffe können schon im Darm viele Schadstoffe absorbieren,
die dann ausgeschieden werden. Die Fasersubstanzen sorgen auch für eine bessere Verdauung, wodurch der Darm
Vitalstoffe besser aufnimmt. Wenn dann das Essen auch noch zu fettreich ist, ist eine Veränderung der Darmflora die
Folge. Dann wird das Darmepithel durchlässiger für all die Toxine der schlechten Lebensmittel.
Sogar von der Haut können viele Gifte aufgenommen werden, wenn wir Kontakt mit verseuchtem Wasser haben oder
industrielle Pflegemittel auftragen. Dabei ist das Spektrum der Gifte sehr groß und entsprechend ist ihre
schädliche Wirkung im Körper sehr verschieden. Auch die Art der Anreicherung differiert stark und der Ort der
Speicherung in den jeweiligen Gewebe-Typen unterscheidet sich.
Vor allem aber die Vielfalt der Gifte wirkt sich fatal aus, denn di einzelnen Toxine wirken synergistisch. So
ist Quecksilber 100 Mal giftiger, wenn gleichzeitig eine Blei-Kontamination stattfindet.
Die Schwer- und Halbmetalle sind eines der größten Probleme. So können Forscher in den Knochen heutiger Menschen
20- bis 1000-fache Konzentrationen von Blei nachweisen wie in historischen Fundstücken. Im letzten Viertel des
vergangenen Jahrtausends hat sich die Quecksilber-Belastung in Meeresfischen vervierfacht. Die industrielle
Schadstoff-Emission beschert uns dazu verwandte Elemente wie Arsen, Cadmium und Aluminium. Sogar radioaktive
Isotope akkumulieren sich im menschlichen Körper.
Obst und Gemüse sind mit Pestiziden, Herbiziden, Kunstdüngern, Nitrat und anderen Chemikalien belastet.
Tierische Produkte wie Fleisch Eier oder Milch enthalten häufig Antibiotika, Hormone, Nitrosamine, Dioxin und
andere gefährliche Stoffe. Besonders bei tierischen Produkten aus Massentierhaltung ist die Belastung hoch.
Doch auch bei der Zubereitung der Nahrung werden viele bedenkliche Stoffe zugesetzt: Konservierungs- und
Farbstoffe, Geschmacksverstärker und natürlich die ganze Palette der (weiteren) Zusatzstoffe, die mal mehr oder
weniger als "bedenklich" beurteilt werden.
Unsere Haut kommt mit Duschgel, Shampoo, Haargel, Tönung, Rasierwasser, Make-up und Lippenstift und einer
weiteren bunten Mischung von Chemikalien in Kontakt.
Und in den eigenen vier Wänden sind es die Baustoffe, Möbel, Kleidungsstoffe und Teppiche, die giftige Stoffe
ausdünsten können. Selbst Trinkwasser wird häufig in Plastikflaschen angeboten, aus denen sich Weichmacher lösen
können oder aus bleiernen Leitungsrohren quillt schwermetallverseuchtes Trinkwasser. Dazu kommen die Gifte, die wir
freiwillig zu uns nehmen: Alkohol, Tabakrauch, Drogen und auch Medikamente.
Doch auch unser Körper selbst bildet Giftstoffe: Falsche und zu einseitige Ernährung und andere Faktoren sorgen
für eine zu hohe Konzentration an Säuren, die den Körper belasten, das Bindegewebe lähmen und das Immunsystem
behindern.
Auch Zucker hat in den Mengen, in denen viele Menschen ihn zu sich nehmen, deutlich schädigende Wirkungen auf
den Körper.
Die Toxine in Umwelt und Lebens- und Genussmitteln nehmen in rasanter Geschwindigkeit zu. Waren es in den 1950er
Jahren noch rund eine halbe Million Chemikalien, mit denen wir konfrontiert waren, so sind es heute bald 150
Millionen.
Die Folgen der schleichenden Vergiftung
Es ist allgemein davon auszugehen, dass wir alle unter einer unterschwelligen Vergiftung leiden. Im Gegensatz
zur akuten Intoxikation ist dies allerdings schwer nachweisbar. Die Symptome sind ja nicht der einer Vergiftung
typisch, sondern äußern sich in zahlreichen Krankheitsbildern, die durch die schleichende Vergiftung gefördert
werden. Die meisten Toxine werden in Geweben abgelagert - die einen beispielsweise im Fett, die anderen in den
Knochen. Kontaminationen werden gemeinhin durch Blut-Analysen nachgewiesen, aber diese können die Ablagerungen in
Organen eben nicht zeigen.
Diese Giftmischung schadet dem Körper ganz erheblich. Das Leitsymptom der chronischen Vergiftung ist eine
andauernde, bleierne Müdigkeit. Muskeln und Gelenke beginnen zu schmerzen und Hautunreinheiten treten in
Erscheinung. Die ungünstige Zusammensetzung der Darmflora führt zu Verstopfung oder Durchfall, der vom Körper als
Abwehrreaktion gegen die Giftstoffe gedeutet werden kann. Ebenso soll wohl durch eine intensivere
Geruchswahrnehmung die Aufnahme von Schadstoffen auf physiologischem Wege verhindert werden. Die Belastungen äußern
sich zudem in einer Immunschwäche, Kopfschmerzen und Mundgeruch. Andere Folgen der Vergiftung sind Depressionen,
Krebs oder multiple Sklerose.
Übergewicht zählt ebenfalls zu den Anzeichen der schleichenden Giftakkumulation. Auch hier sehen wir, wie diffus
die Beschwerden sind und dass immer auch andere Ursachen infrage kommen.
Das vergrößerte Fettgewebe kann im Zuge der Dauervergiftung zwei Gründe haben. Erstens wehrt sich der Körper
gegen alle Bestrebungen abzunehmen, weil er die in den Fettzellen enthaltenen Toxine in den sicheren Speichern
zurückhalten will. Zweitens könnte die Adipositas eine Folgewirkung der Phthalate (Kunststoffweichmacher) sein, die
als "Disruptoren" in den Hormonhaushalt eingreifen. Für diesen Effekt ist der Begriff des "Obelix-Syndroms"
verbreitet. Die Disruptoren führen auch zu Fruchtbarkeitsstörungen, Gebärmutterveränderungen, Ovarialzysten,
Diabetes, Nervenstörungen und asthmatische Beschwerden.
Koffein kann in verträglichen Mengen die Entgiftung fördern, weil die Nierentätigkeit angeregt wird. Zu viel des
Guten führt dem Organismus aber ein Übermaß an Säuren und Acrylamid zu. Zu viel Alkohol hat mehrere schädliche
Wirkungen. Bekannt ist der äußerst negative Effekt auf die Leber, die ja unser Hauptentgiftungsorgan darstellt.
Daneben ist die Verstoffwechselung von Alkohol mit der Entstehung toxischer Zwischenprodukte verbunden.
Weil der Körper Alkohol zu Fett umwandelt, erhält der Körper ein zusätzliches Reservoire für Schadstoffe.
Tabakrauch enthält nicht nur das entzündungsfördernde Nikotin, sondern auch fast 10.000 organische und anorganische
Gifte, zu denen sogar radioaktive Nuklide gehören. Rauchen beschädigt die Lungen, die ebenfalls an der
körpereigenen Entgiftung beteiligt sind. Die zahlreichen synthetischen und biogenen Drogen sind eine weitere,
bedenkliche Giftquelle.
Viele Medikamente schädigen Leber und Nieren und damit die wichtigsten Organe, die Toxine entgiften und
ausscheiden. Auch dieses Problem hat in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, weil der Arzneimittelkonsum
gestiegen ist. Grund ist nicht nur die kostengünstige Verfügbarkeit frei käuflicher Präparate, sondern auch die
Zunahme der Pharmaka insgesamt.
Wie der Körper sich selbst entgiftet
Der Organismus verfügt über eine Reihe von Wegen, die ständig anfallenden Gifte auszuscheiden. Die Leber kann
Toxine so verändern, dass die wasserlöslich sind und über die Nieren ausgeleitet werden. Zudem kann die Leber
einige Gifte über den Gallengang ausscheiden. Auch der Darm, die Haut und die Lungen sind an der Ausschleusung der
Schadstoffe beteiligt. Sind diese Organe beeinträchtigt und geschwächt, funktioniert die Entgiftung nicht mehr
richtig. Auch bei zu hohen Toxin-Konzentrationen in den Speichergeweben sind die Entgiftungs-Organe
überfordert.
Wie kann man Gifte vermeiden und schneller loswerden?
Zum Glück sind wir diesen Giften nicht ganz schutzlos ausgeliefert. Eine Möglichkeit, mit ihnen umzugehen,
besteht darin, die Aufnahme so weit wie möglich zu vermeiden. Ganz wird das nie gelingen, aber viele Giftstoffe
sind durch gesunde Ernährung, hochwertige (Bio-)Nahrungsmittel und bewusstes Einkaufsverhalten zu vermeiden. Diesen
Weg empfehle ich prinzipiell, denn Gift, das nicht in den Körper aufgenommen wurde, muss auch nicht mühsam wieder
ausgeleitet werden.
Doch auch für die Gifte, die sich schon im Körper befinden, gibt es eine Lösung. Diese heißt Entgiften. Viele
Gifte können wieder aus dem Körper gelöst und ausgeleitet werden. So werden weitere Schädigungen verhindert und oft
viel der ursprünglichen Vitalität und Gesundheit wiederhergestellt.
Ist die biochemische Entgiftung von Metallen noch „relativ einfach“ durch spezifisch wirkende Chelat-Bildner zu
bewerkstelligen, so stehen die Ärzte bei der Vielfalt der organischen Toxine vor einem größeren Problem. Wie
Glyphosat, DDT, Polychlorierte Biphenyle, Phthalate oder Benzapyrene aus dem Körper zu entfernen sind, ist in der
Schulmedizin immer noch kein bedeutendes Thema.
Welcher Arzt denkt bei psychiatrischen Krankheiten zuerst an eine Quecksilbervergiftung durch
Amalgam-Füllungen?
Oder sollten chronische Entzündungen durch eine Aluminium-Kontamination verursacht worden sein?
Oder wäre es möglich, dass Phthalate in Kunststoffen den Hormonhaushalt gestört haben, wohingegen der Mediziner
nach ganz anderen Ursachen forscht?
Diese Überlegungen machen klar, dass eine Entgiftungskur eigentlich zum gängigen Repertoire der Medizin gehören
sollte.
Prinzipiell werden dabei drei Ziele
erfolgt:
- Die Organe, die an der Ausleitung von Giften beteiligt sind, müssen geschützt und gekräftigt werden.
- Die eingelagerten Giftstoffe müssen gelöst und ausgeleitet werden.
- Die Vermeidung einer weiteren Aufnahme von Toxinen.
Vor der biochemischen Entgiftung müssen großvolumige Giftansammlungen entfernt werden. Dazu muss der Zahnarzt
zunächst alle Amalgamfüllungen heraus bohren. Oft kommt es sogar vor, dass sich kleine Splitter der Legierung im
Zahnfleisch oder dem Kieferknochen verbergen. Diese Fragmente müssen mit dem CT aufgespürt und heraus präpariert
werden.
Zu berücksichtigen sind dabei auch solche Areale, die entzündet sind. Dies kann bei Zähnen oder in Teilen des
Kiefers der Fall sein.
Ein weiteres Problem stellen Tattoo-Farben dar. Sie enthalten nicht nur organische Pigmente, die teils
krebserregend sind. Auch Metalle dienen dazu, manche Farbschattierungen zu erzeugen. Diese Art der Körperbemalung,
die sich in der Haut befindet, muss ein geschulter Chirurg sorgsam entfernen. Die makroskopischen
Gift-Kontaminationen sondert ständig Toxine in gelöster Form in den Körper ab. Eine biochemische Detoxifikation ist
sinnlos, wenn diese Giftquellen nicht beseitigt werden.
Eine andere Voraussetzung für eine effektive Entgiftung ist eine optimale Versorgung des Körpers mit
Vitalstoffen. Viele enzymatische Entgiftungs-Prozesse verbrauchen große Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen.
So ist die Glutathionperoxidase auf Selen als Co-Faktor angewiesen. Ein gewisses Problem besteht hier darin,
dass viele Chelat-Bildner auch die wertvollen Spurenelemente austreiben. An diesen essentiellen Vitalstoffen darf
es aber auf keinem Fall mangeln. Deswegen müssen die lebenswichtigen Spurenelemente Zink, Kupfer, Chrom, Eisen,
Mangan und Molybdän zwischen den einzelnen Entgiftungs-Kuren supplementiert werden. Geschieht dies nicht, kann die
Entgiftung im Ganzen nicht funktionieren.
Eine zusätzliche Supplementierung mit Kalium, Kalzium und Magnesium ist ebenfalls unabdingbar. Denn diese
Mineralien sorgen für ein basisches Milieu, in dem die meisten Detox-Agenzien effektiver funktionieren.
Nach der mechanischen Entfernung von Gift-Kompartimenten und der Schaffung der anderen Voraussetzungen erfolgt
die chemische Säuberung. Dazu gibt es in der Schulmedizin und in der "Alternativmedizin" ganz verschiedene
Möglichkeiten, zum Beispiel:
Die Schwermetallvergiftung
In der klinischen Medizin wird z.B. sogenanntes DMPS, DMSA,
Tiopronin, EDTA, Berliner Blau, Desferroxamin, NBMI, DTPA, und Zn-DTPA. Diese Chelat-Bildner formen
Komplex-Verbindungen mit Schwer- und Leicht-Metallen, sodass diese über die Nieren ausgeschieden werden können. Die
Applikation erfolgt durch Injektionen oder oral. Diese Maßnahmen richten sich allerdings nur spezifisch gegen
metallische Elemente. Eine andere Möglichkeit, Schwermetalle aus dem Körper zu beseitigen, ist schwarze Melasse aus
Zuckrrohr.
Die Entgiftung von organischen Toxinen
Die organischen Rückstände werden mit Makro- und Mikronährstoffen gebunden und ausgeleitet. Dazu müssen
verschiedene Präparate angewendet werden, weil nicht jedes Antidot jedes Gift bindet. Sinnvoll ist die Kombination
von ACC (Acetylcystein), GSH (Glutathion), Taurin, Selen, Liponsäure, S-Adenosylmethionin sowie diverse organische
Säuren.
Die pflanzlichen Entgifter
Andere Pflanzen werden in der Naturheilkunde eine "ausleitende" und "entgiftende" Wirkung zugeschrieben, wie zum
Beispiel der Brennnessel, Wacholder Löwenzahn und Aronienbeeren. Die schwefelhaltigen Thiole in Knoblauch und
andern Lauchgewächsen gehören ebenfalls zu den phytomedizinischen Entgiftern. Koblauch kann am besten mit einem
selbstgemachten alkoholischen Auszug angewendet werden. Davon nehme man täglich 10 bis 20 Tropgen. Gute
Entgiftungs-Funktionen haben auch die Curcumoide aus dem Kurkuma. Der Sft aus Weizengras wirkt blutreinigend
aufgrund des hohen Chlorophyll-Gehaltes. Die Zubereitung erfolgt mit speziellen Entsaftern. Forscher entdecken
stetig neue Wirkstoffe in Pflanzen, die eine entgiftende Wirkung haben.
Obst und Gemüse
Immer wieder ist zu betonen, dass alle Ballaststoffe immer auch eine entgiftende Wirkung haben. Diese setzt
freilich bereits im Darm ein, bindet dort die Toxine und führt sie ab. Wichtig ist daher der Verzehr von Gemüse und
Obst, denn das ist die beste Vorbeugung gegen die schleichende Vergiftung des Körpers.
Der enterohepatische Kreislauf: die Direkt-Verbindung zwischen Darm und Leber nutzen
Es gibt Präparate, die eine Reihe von Giftstoffen im enterohepatischen Kreislauf abfangen. Dieser kleine
„Nebenkreislauf“ verschaltet die Leber als Stoffwechsel-Organ mit dem Darm als Einfuhrschleuse. An dieser Stelle
wirken die Chlorella-Algen und andere organische Verbindungen wie die Pektine aus pflanzlichen Zellwänden. Ihnen in
der Wirkung gleichzusetzen sind die Phospholipide, die aus verschiedenen biogenen Rohstoffen gewonnen werden.
Hochreines Paraffin bindet vor allem fettlösliche Toxine. Das Chitosan, gewonnen aus dem Exoskelett der Insekten
und Krustentiere, ist ein weiterer Wirkstoff, der im enterohepatischen Kreislauf Toxine bindet und ausleitet.
Anorganische Präparate, die an diesem Wirkort ihren Dienst tun, sind Siliciumderivate, gereinigte Zeolithe und der
schlichte Kohlenstoff.
Eine Fastenkur gehört dazu
Fasten wird vielfach als ein wirkungsvolles Mittel zum Entgiften angepriesen. Durch die Umstellung auf den
Fastenstoffwechsel ist der Körper gezwungen, eingelagerte Reserven zu verbrauchen. Dabei werden auch viele
Giftstoffe gelöst und ausgeschieden. Die Entgiftung lässt sich während des Fastens auf vielfältige Weise
unterstützen - doch auch dabei ist in gewisser Weise Vorsicht geboten! Das gilt gerade für intensives Schwitzen,
das Giftstoffe über die Haut ausscheidet. Anstrengender Sport oder Saunagänge sollten aber lieber nach der
Fastenkur unternommen werden.
Die Fastenkur umfasst einen Fastentag in der Woche, an dem nur Gemüsebrühe, Obst, kalorienarmes Gemüse verzehrt
wird. Als Getränke kommen Kräutertees und viel Wasser hinzu. Ein anderer Wochentag hat nur Rohkost auf dem
Speiseplan mit regionalem Bio-Produkten. Äpfel versorgen den Darm mit Pektinen und Rettich liefert Raphenol, das
die Verdauung anregt. Spinat fördert die Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse. Andere geeignete Gemüse sind Rote Beete,
Sellerie, Tomaten, Tomaten, Karotten und Fenchel.
An einem dritten Tag in der Woche soll man während der Kur nur Brottrunk zu sich nehmen. Die Zubereitung liefert
links- und rechtsdrehende Milchsäure, Aminosäuren und Mineralien. Brottrunk unterstützt die Verdauung und bekämpft
ungünstige Bakterien in der Darmflora.
Und dann kommen noch zahlreiche weitere Verfahren daher, die mit "Entgiftung" werben: die Homöopathie, die Therapie
mit Heilpilzen oder natürlich die Algen-Präparate.
Die Entgiftungs-Organe müssen gestärkt werden
Alle Maßnahmen, die die Leber stärken und schützen, unterstützen also auch den Entgiftungsprozess. Das ist ein
klassischer Ansatz vieler Naturheilkundiger. Doch immer gilt: was die Leber zur Entgiftung vorbereitet, muss
die Niere auch ausscheiden können. Ein Nebenweg der Ausleitung ist dabei auch die Haut und bei flüchtigen
Substanzen die Lunge.
Mariendistel-Präparate werden zum Entgiften eingesetzt (wobei dieser Begriffe für die Mariendistel gar nicht
passt, denn die Wirkstoffe der Mariendistel entgiften gar nicht, sondern schützen die Leberzellen vor der
Vergiftung, was man sich zum Beispiel in der klinischen Medizin bei Knollenblätterpilz-Vergiftungen zunutze macht).
Hauptwirkstoff der Mariendistel ist das Silibilin, das Bestandteil anderer verwandter Verbindung ist, deren Gemisch
als Sylimarin bezeichnet wird.
Das Cynarin in der Artischocke unterstützt die Leber ebenfalls. Es lohnt sich, nach dem Verzehr die Hochblätter
zu trocknen und als Tee zuzubereiten. Ringelblumen, Wermut und Wegwarte (Chicorée) kräftigen das Entgiftung-Organ
ebenfalls, wobei auch hier eine Zubereitung als Tee ein gängiges Mittel darstellt.
Eine Darmsanierung stärkt das Verdauungs-Organ und hat vielfältigen Nutzen wie auch die Entgiftung. Die Kur kann
in freier Zeit zu Hause mit Glaubersalz oder Bittersalz vorgenommen werden. Nach der Abführung soll leichte Kost
verzehrt werden wie Gemüsebrühe, Haferschleimsuppe, Obst und Kräutertee. Auch Darmspülungen reinigen und
"entschlacken" den Darm.
Zur Nierenkräftigung eignen sich Tees aus Goldrute mit ihren Saponinen und Polyphenolen, Bohnenschalen, die
Arginin enthalten sowie das Kraut der Hauhechel. Spargel ist in allen Variationen der Leber zuträglich, wobei die
Schalen nicht verworfen, sondern als Spargelbrühe zubereitet werden sollten.
Die Hautfunktion kann vor allem mit Ringelblumensalbe verbessert werden. Eine selbst zubereitete Creme kann auch
zusätzlich Kurkuma enthalten. Auch die Einreibung mit Zitronensaft stärkt die Haut.
Die Lungen werden mit Kräutern unterstützt, die ätherische Öle enthalten. Quellen der schleimlösenden Wirkstoffe
sind beispielsweise die Pfefferminze mit ihren Menthol, Eukalyptusöl und Thymian mit Borneol, Thymol, Carvacrol und
Cymol. Die Latschenkiefer liefert eine ganze Reihe von Terpenen. Eine krampflösende Eigenschaft haben die
Polyphenole des Huflattichs.
Auch die Entgiftung der Seele ist wichtig
Das Zentralnervensystem und das Immunsystem stehen mit Nervenverbindungen durch hormonelle Signale in
Verbindung. Es wundert daher nicht, das psychologische Dysbalancen auf die Körperabwehr und die
Entgiftungs-Kapazität des Körpers einen Einfluss haben. Deswegen ist es wichtig, auf sich selbst Acht zu geben. Dem
Alltagsstress sollte genug Ausgleich entgegenstehen. Hobbys sollten gepflegt und Freundschaften nicht
vernachlässigt werden. Denn Gespräche sind ein geeignetes Mittel, um innere Konflikte zu bewältigen.
Das Ergebnis aller Bemühungen
Nach der erfolgreichen Entgiftung sind nicht nur die wesentlichen Rückstände aus dem Körper entfernt, sondern
auch die Fähigkeit zur Selbstentgiftung hat zugenommen. Die Nieren können höhere Konzentrationen neu hinzukommender
Gifte ausscheiden. Grund dafür ist, dass die enzymatischen Entgiftungs-Systeme der Leber regeneriert sind und
effektiver arbeiten.
Der viel strapazierte Begriff der "Entschlackung"
Wenn das Wort Entschlackung fällt, ziehen viele Schulmediziner genervt oder amüsiert die Augenbrauen hoch und
behaupten, im menschlichen Körper gebe es gar keine Schlacken. Das ist auch kein Wunder, wenn man sich
anschaut, welche Mittel zu dieser "Entschlackung des Körpers" angeboten werden.
Deshalb halte ich es für dringend notwendig, genauer zu klären, was der Volksmund und die Naturmedizin unter
Schlacken versteht und warum es wichtig ist, sich mit ihnen zu befassen.
Neben den vielen Giften (wie oben kurz angedeutet), die von außen in den Körper gelangen, produziert auch der
Körper selbst eine Menge Stoffe, die er verarbeiten muss: Säuren, Gerbstoffe, Hormone, Stoffwechselprodukte und
vieles mehr. Ein gesunder Körper scheidet diese schädlichen Stoffe wieder aus. Diese Grundgesundheit ist aber bei
vielen Menschen nicht mehr gegeben. Falsche und einseitige Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress sorgen
zudem für ein massives Überangebot an Säuren, die der Körper nicht verwerten und oft auch nicht ausscheiden
kann.
Wird der Körper mit den Säuren, Abfallprodukten und Schadstoffen nicht mehr fertig, lagert er sie notgedrungen
im Körper ein. Weil sie dort zunächst keinen Schaden anrichten, landen sie meist im Bindegewebe und in den
Fettzellen. Der Plan des Körpers ist, sie bei nächster Gelegenheit wieder aus den Zellen zu lösen und
auszuscheiden. Wenn aber ständig zu viele Säuren und andere schädliche Stoffe den Körper überschwemmen, kommt diese
Gelegenheit nie. Im Gegenteil: Es werden mehr und mehr Schadstoffe und körpereigene Abfallprodukte im Körper
eingelagert. Diese Ablagerungen nennen wir Schlacken.
Auf Dauer und in großen Mengen richten sie im Körper großen Schaden an. Gicht ist zum Beispiel die Folge von
Harnsäurekristallen, die in den Gelenken eingelagert wurden. Auch Rheuma und Arthrose, Autokomplex-Krankheiten und
vielfältige Entzündungen können die Folge von Schlacken sein. Doch selbst wenn es nicht ganz so schlimm kommt,
sorgen die Ablagerungen für Müdigkeit, Energielosigkeit und ein gestörtes Immunsystem.
Eine gute Möglichkeit zur Entschlackung könnte daher zum Beispiel das Heilfasten sein: Während des Fastens
gelangen nämlich kaum neue Schadstoffe in den Körper. Gleichzeitig muss dieser so gut wie keine Energie auf die
Verdauung verwenden und viel weniger Magensäure und andere Verdauungssäfte produzieren. Damit ist nun endlich die
Gelegenheit für den Körper gekommen, sich zu reinigen und die alten Zwischendepots wieder zu leeren.
Eine wichtige Rolle bei der Entschlackung spielt der Darm, denn auch dort lagern sich viele überflüssige und
schädliche Stoffe an. Dadurch wird die Passage für den Darminhalt immer schwieriger, was zu massiven
Verdauungsproblemen führen kann. Die Ablagerungen bilden außerdem den idealen Nährboden für Keime, Würmer und
Pilze, die für weitere Gesundheitsprobleme sorgen. Zusätzlich wird der Darm durch die Ablagerungen in seiner Arbeit
behindert und kann nicht mehr alle Nährstoffe aus der Nahrung lösen. Deshalb ist während des Fastens die
Darmreinigung so wichtig. Sie unterstützt den Körper bei seiner Reinigung. Übrigens: Wenn Sie solche
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Dieser Artikel wurde letztemalig am 05.08.2020 aktualisiert.
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